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"Der Duft der Kirschblüten" von Rosalie Schmidt

Bildquelle: www.dtv.de
Bildquelle: www.dtv.de

~ Bewertung:  ★ ★ ★ ★

 

 

~ Band 1 der Reihe "Die Kirschblüten-Saga"

~ historischer Roman

~ 448 Seiten

~ dtv Verlag

~ ET 20.07.2022

~ ISBN  978-3423220163

~ Print: 10,95€

~ Ebook: 4,99€

 


Vielversprechend beschreibt der Verlag den neuen Roman von Rosalie Schmidt mit den Worten "Eine geheime Liebe zwischen Berlin und Japan" und hat mich mit den Stichwörtern "Teehaus", "japanischem Teehändler" und "19. Jahrhundert" sehr neugierig gemacht.

Perfekt um dieses Jahr noch ein bisschen, zumindest literarisch, durch die Welt zu reisen.

 

Schnell merkt man als Leser, dass die Autorin in ihrem Buch "Der Duft der Kirschblüten" ihr vielfältiges Wissen über Tee und die eigenen Erfahrungen aus dem elterlichen Teegeschäft in ihr Buch eingearbeitet hat.

Dabei kommt der 1. Band der Kirschblüten-Saga ohne extreme Spannungsspitzen aus und begleitet Clara Winterfeld im Jahre 1870/71 im emporstrebenden Berlin, welche aus der althergebrachten Rolle der Frau auszubrechen versucht.

Die Autorin hat mit den Winterfelds eine klassische Familie aus dem Bürgertum des damaligen Jahrhunderts erschaffen. Clara und ihre Schwester Netty helfen dabei im elterlichen Teehaus, während der einzige Sohn August die Offizierslaufbahn verfolgt und sich gerade im Deutsch-Französischem-Krieg befindet.

Interessant und bildhaft erzählt sie dabei vom Leben in der Stadt und vermittelt einen Eindruck von den Erwartungen, Pflichten und Konventionen an die Frauen zu jener Zeit. Zusätzlich wir der Leser Zeuge der beginnenden Industrialisierung, die Berlin zu einem enormen Wachstum verhilft, und bekommt immer wieder Einblicke in die damalige Arbeitswelt.

Besonders fasziniert hat mich aber vor allem das Teegeschäft der Winterfelds.

Ich konnte mir richtig gut die einzelnen Etagen des Hauses, die verschiedenen Teeräume und den Verkaufstresen mit den vielen Kisten voller unterschiedlicher Teesorten vorstellen.

Den Duft der verschiedenen Aromen konnte ich fast riechen und schmecken und die Heimeligkeit und Wärme in den Räumen spüren.

Das Hauptaugenmerk verbleibt dabei in "Der Duft der Kirschblüten" stets bei Clara, die immer wieder vor der Frage steht in der Vernunftehe bei Franz, ihrem Freund aus Jugendtagen, zu bleiben oder sich gegen alle gesellschaftlichen Regeln für Akeno, ihrer großen Liebe aus Japan, zu entscheiden.

 

Auch wenn mir anfangs nicht klar war, dass es sich bei diesem Buch um einen Reihenauftakt handelt, habe ich es sehr genossen Claras Geschichte zu lesen.

Unglücklich fand ich nur, dass das Finale von Band 1 nicht mit einem Cliffhanger endet, sondern einfach abrupt mitten in der Handlung abbricht. Dies hat bei mir ein unrundes Gefühl der Geschichte hinterlassen.

Leider bin ich auch nicht, wie ursprünglich suggeriert, nach Japan gereist. :(

Diese Hoffnung muss ich mir nun für den 2. Band der Saga aufheben. ;)

 

*Fazit*

Die Liebe, die Faszination und das Fachwissen zum Thema Tee ist in jeder Zeile spürbar und allgegenwärtig.

Die Autorin hat dieses Wissen liebevoll in Claras Geschichte verpackt. Nur Japan hat mir leider gefehlt...

  


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