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"Bonfire Night - Raben über Whitechapel" von Katie Kento

Bildquelle: www.amazon.de
Bildquelle: www.amazon.de

Bewertung:  ★ ★ ★ ★

 

 

~ Einzelband

~ Jugendbuch

~ 362 Seiten

~ Wreaders Verlag

~ ET 14.04.2023

~ ISBN  978-3985955541

~ Print: 16,50€

~ Ebook: 5,99€

 


"Bonfire Night - Raben über Whitechapel" von Katie Kento hat mich mit seiner wunderschönen Covergestaltung in den Bann gezogen. Mit Textschnipseln von alten Londoner Tagesblättern und Flammen, die am Bildrand züngeln, war dann auch schnell meine Neugier auf die Geschichte hinter der schönen Optik geweckt.

 

Katie Kento erzählt die Geschichte von Annie, einem Waisenkind, welches sich im Jahre 1851 auf den Londoner Straßen durchschlägt und dabei in unterschiedliche Rollen und Persönlichkeiten schlüpft, um zu überleben.

Als plötzlich immer wieder Mädchen spurlos im Londoner Stadtteil Whitechapel verschwinden, glaubt Annie nicht an Zufälle und begibt sich auf Spurensuche und stößt dabei auf seltsame okkulte Zusammenkünfte.

Gleichzeitig geschehen auch in Saschas Gegenwart, 170 Jahre später, mysteriöse Dinge.  Während sie in der Bibliothek nach Material für ihr Schulreferat sucht, fällt Sascha eine uralte Zeichnung in die Hand, auf der ihr ein Mädchen aus der Vergangenheit entgegenblickt, welches wie sie selbst aussieht.

Sascha stellt darauf weitere Nachforschungen an und findet heraus, dass Annie tatsächlich eine Vorfahrin von ihr ist. Doch je tiefer sie in frühere Zeiten eintaucht und versucht die Rätsel um Annie zu lösen, um so schneller kommt sie einer viel größeren Verschwörung und Gefahr auf die Spur.

Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

 

Ich mochte den bildgewaltigen Schreibstil von Katie Kento sehr und konnte mich sofort in die düsteren Straßen Whitechapels hineinversetzen. Ich hatte sogar beinahe das Gefühl den süßen Duft des Opiums aus Odettes l´Hostellerie und die kohlegeschwängerte Luft des alten viktorianischen Londons zu riechen.

Besonders der historische Teil des Buches hat mich in seinen Bann gezogen, denn die Autorin hat es perfekt geschafft mit ihren Worten den Zeitgeist des 19. Jahrhunderts einzufangen. Bis zum Schluss gelingt es ihr die Spannung der Geschichte aufrecht zu erhalten und ungeahnte Wendungen in die Story einzuflechten, so dass ich mich ein kleines bisschen selbst wie Sherlock Holmes gefühlt habe.

Jedoch hatte ich zum Ende hin immer öfter das Gefühl mit den Ereignissen und den Zusammenhängen nicht mehr richtig hinterher zu kommen. Mein Kopf schwirrte nur noch vor Vermutungen und falschgelegten Fährten.

Während mich der Großteil der Geschichte wirklich mitgerissen und sehr gut unterhalten hat, war mir das Ende zu schnell und einfach erzählt und hinterließ bei mir ein leicht unrundes und unvollkommenes Gefühl.

Dies mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass ich generell mit Saschas Abschnitten nicht richtig warm geworden bin. Annies Szenen fand ich dagegen insgesamt, sowohl von Personen, Stimmungen und Emotionen, besser ausgearbeitet und konnte mich dadurch einfacher in sie und ihren Handlungsstrang hineinversetzen.

Sie blieb, neben Ezra, bis zum Ende des Buches meine Lieblingsfigur.

 

*Fazit*

 Zwei Mädchen vereint durch ein gemeinsames Schicksal und dennoch getrennt durch Jahrhunderte.

Eine spannende Fantasygeschichte, bei der mich der historische Teil besonders in den Bann gezogen hat.

 


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