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"Töchter der Speicherstadt - Der Duft von Kaffeeblüten" von Anja Marschall

Bildquelle: www.piper.de
Bildquelle: www.piper.de

Bewertung:  ★ ★ ★ ★ ★

 

 

~ Band 1 der Reihe "Die Kaffee-Saga"

~ Roman

~ 464 Seiten

~ Piper Verlag

~ ET 24.02.2022

~ ISBN    978-3492317214

~ Print: 11,00€

~ Ebook: 9,99€

 


Familiensagas ziehen mich immer wieder magisch an, deswegen war ich gleich neugierig auf die neue Reihe

von Anja Marschall, in der sie in 3 Bänden über 3 Generationen hinweg eine Familiengeschichte erzählt, in der eine Kaffeedynastie im Mittelpunkt steht.

"Töchter der Speicherstadt - Der Duft von Kaffeeblüten" ist der 1. Band der Trilogie und erzählt die Geschichte der Deutschbrasilianerin Maria da Silva und dem Hamburger Kaufmannssohn Johann Behmer.

Der Roman beginnt in Brasilien auf der Kaffeeplantage der Familie da Silva.

Maria ist eine junge, unabhängige Frau und liebt die Freiheit, die das weite Anwesen ihrer Familie in Santo Antônio ihr bietet.

Trotz deutscher Wurzeln wächst sie in Südamerika sehr frei und ohne soziale Einschränkungen auf.

Als der Kaffeehändler Johann Behmer sich beim Besuch ihres Vaters in sie verliebt und sie später heiratet, verlässt sie nur schweren Herzens ihre Heimat, ihren Vater und die Kaffeeplantage und folgt ihm nach Hamburg.

Dort erwartet sie allerdings nicht nur eine verbiesterte und missgünstige Schwägerin, sondern auch strenge gesellschaftliche Normen und Sitten.

Nur schwer kann sie sich mit den Gepflogenheiten und den gesellschaftlichen Verpflichtungen in der Hansestadt arrangieren, doch als der 1. Weltkrieg seine Schatten über Deutschland und Europa wirft, kämpft Maria plötzlich nicht nur um das Überleben ihrer Familie, sondern auch um den Kaffeehandel der Behmers.

 

Anja Marschall hat es schon auf den ersten Seiten geschafft mich mit ihren atmosphärischen Schreibstil und den wundervollen Beschreibungen Hamburgs in den Bann zu ziehen.

Leider hatte ich bisher noch keine Gelegenheit diese geschichtsträchtige und beeindruckende Stadt an der Elbe mit ihren Lagerhauskomplexen und dem Hafenviertel selbst zu besuchen.

Deswegen fand ich es besonders spannend die Speicherstadt Hamburgs lesend zu erkunden. Außerdem haben mich die detaillierten Erläuterungen über den Kaffeeanbau, deren Röstung und die zeremonielle Zubereitung im Roman fasziniert.

Marias Leidenschaft für das "Schwarze Gold" war dabei immer allgegenwärtig und im gesamten Buch zu spüren.

Zusätzlich hat die Autorin mit gut recherchierten geschichtlichen Ereignissen und bedeutenden Persönlichkeiten gepunktet, die sie geschickt in den Verlauf des 1. Bandes eingewoben hat. Hier sei nur kurz die Pest oder Robert Koch erwähnt. Dies hat mich gleich neugierig auf neue Geschichten und Bücher gemacht und zu weiteren Recherchen im Internet veranlasst.

Aber auch die familiären Verstrickungen und Entwicklungen habe ich mit zunehmender Spannung beobachtet und mich für den Einen gefreut und mich über so manch anderen geärgert.

Ich habe Marias, aber auch Johanns Lebensjahre gerne verfolgt und freue mich nun auf den 2. Band der Trilogie, die sich nun schon um die nächste Generation der Behmers drehen wird.

 

*Fazit*

Ein wundervoller Ausflug in die Speicherstadt Hamburgs und den Kaffeehandel des 19. Jahrhunderts mit liebenswürdigen und charakterstarken Figuren und so manch ungeahnter und spannender Wendung.

 


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