· 

"Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein" von Hanna Caspian

Bildquelle: www.droemer-knaur.de
Bildquelle: www.droemer-knaur.de

~ Bewertung:  ★ ★ ★ ★

 

 

~ Band 1 der Reihe "Schloss Liebenberg"

~ historischer Roman

~ 432 Seiten

~ Knaur Taschenbuch Verlag

~ ET 01.09.2022

~ ISBN    978-3426528495

~ Print: 12,99€

~ Ebook: 9,99€

 


Obwohl noch die letzten beiden Bände der "Gut Greifenau"-Saga von Hanna Caspian darauf warten von mir gelesen zu werden, konnte ich mich nicht gedulden und habe bereits mit ihrer neuen Reihe "Schloss Liebenberg" angefangen. Vor dem Hintergrund des größten politischen Skandals des frühen 20. Jahrhunderts, der mir bis dahin unbekannten Eulenburg-Affäre, erzählt und gewährt die Autorin Einblicke in das Leben der Dienstboten, Haus- und Stubenmädchen.

 

Wie auch schon bei zahlreichen anderen Romanen der deutschen Schriftstellerin fiel mir der Einstieg in die Geschichte und die Handlung überraschend leicht.

Frau Caspian hat das große Talent ihre Leser mit ihrem sehr angenehmen und bildhaften Schreibstil abzuholen, so dass man sofort in die damalige Zeit versetzt wird und sich mitten unter der Dienerschaft wiederfindet.

 

Im Auftaktband "Hinter dem hellen Schein" haben es mir dabei besonders Adelheid, Viktor und Hedda unter dem Hauspersonal von Schloss Liebenberg angetan.

Mit ihren unterschiedlichen, ja teilweise schon tragischen Familiengeschichten, aber auch ihren Persönlichkeiten haben sie sich in mein Herz geschlichen und ich hoffe sehr auf ein Wiedersehen in den nächsten Bänden.

Besonders Adelheid Schaaf hat dabei in meinen Augen die stärkste Entwicklung durchgemacht und wird vermutlich auch im 2. Band der Trilogie noch für die eine oder andere Überraschung sorgen.

Neben vielen historisch wertvollen Informationen und Erläuterungen rund um das Kaiserreich, den vorherrschenden Sitten und natürlich den Umständen, die zu der Eulenburg-Affäre geführt haben, wartet die Autorin auch mit zahlreichen Anekdoten, Beschreibungen und Berichten der damaligen Zeit auf und macht damit das Leben der Bevölkerung erleb- und nahe zu greifbar.

So fand ich es total spannend von eingenähten Schweißtüchern zu lesen oder die schiere Masse an zu putzenden Gläsern und Geschirr, wenn sich Besuch ankündigte. Gerade diese kleinen Details machen den historischen Kontext für mich so wertvoll und lesenswert und ich bin immer wieder dankbar für die unschätzbare Recherchearbeit, die Autoren und Autorinnen leisten, um ihren Werken Leben einzuhauchen und den Leser in die Vergangenheit zu entführen.

Auch Hanna Caspian ist dies wieder famos gelungen, so dass ich nicht nur wundervolle Lesestunden hatte, sondern auch mein Allgemeinwissen erweitern konnte. Denn so mancher Fakt während des Lesens führte später dazu mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen und zusätzliche Informationen einzuholen.

Zum Ende hin blieben viele Handlungsstränge und Fragen offen und zahlreiche Neue haben sich für mich aufgetan, so dass ich mit großer Vorfreude dem nächsten Teil der Trilogie um Schloss Liebenberg entgegenfiebere.

 

*Fazit*

Ein spannender Reihenauftakt, der das harte und unscheinbare Leben der Dienstboten erzählt und ihnen damit eine Stimme und ein Gesicht gibt. Zum Ende des 1. Bandes spitzt sich die Eulenburg-Affäre zu und macht neugierig auf den 2. Teil der Reihe.

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0