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Interview mit Christine Kabus - "Das Geheimnis der Fjordinsel"

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Im Rahmen der Bloggeraktion zum neuen Buch

 

"Das Geheimnis der Fjordinsel" von Christine Kabus

 

durfte ich ihr einige interessante & spannende Fragen stellen.


Foto: © Stefan Thomas
Foto: © Stefan Thomas

Die Autorin wurde im Dezember 1964 in Würzburg geboren, ging in Freiburg zur Schule und studierte in München und Heidelberg Geschichte und Germanistik.

 

Bevor sie 2013 mit ihrem 1. Norwegenroman bekannt wurde, arbeitete sie als Regieassistentin und Dramaturgin an verschiedenen Theatern, bevor sie 1996 nach München in die Film- und Fernsehbranche wechselte.

 

2003 folgte dann die Selbstständigkeit als Drehbuchautorin, wo sie für diverse Fernsehserien schrieb, bevor sie sich 2011 an ihren ersten Roman wagte.


Ein großes Dankeschön an Christine Kabus für das Beantworten

meiner zahlreichen & neugierigen Fragen!

 

 

Dani von BuchstabenZauber:

Astrid Lindgrens und Selma Lagerlöfs Bücher und Geschichten faszinierten dich als Kind und weckten in dir die Liebe zu Skandinavien, vor allem Norwegen.

Gibt es heute noch literaische Vorbilder für dich bzw. bei welchem Autor/-in gerätst du ins Schwärmen?

 

Christine Kabus:

Vorbilder im eigentlichen Sinne - denen ich also nacheifern würde - habe ich nicht, dafür jedoch eine umfangreiche Liste von Autoren, die ich sehr schätze.

Lange Zeit waren meine Lieblingsgenres Krimi/ Thriller (v.a. von englischen Autorinnen), historische Krimis und Biografien. Daneben Klassiker - querbeet von Tolstoi und Dostojewski über Jane Austin und die Brontë-Schwestern, immer wieder Thomas Mann, Siegfried Lenz, Alfred Andersch, Stefan Heym und Herbert rosendorfer sowie sehr gerne Isabel Allende und Garcia Márquez.

Aber auch Jugendbücher wie die Harry-Potter-Reihe, die Edelstein-Trilogie oder die Tintenherz-Bücher habe ich mit Freude verschlungen.

 

Dani:

Mit "Das Geheimis der Fjordinsel" ist dein nun mittlerweile 6. Norwegenroman erschienen.

Deinen Geschichten liegt stets ein historischer Kern zu Grunde.

Wie findest du den passenden Rahmen für deine Buchprojekte?

Ergibt sich das Thema bereits beim Schreiben bzw. Recherchieren des Vorgängers oder webst du die Geschichten um Ereignisse, die du immer  schon einmal erzählen wolltest?

 

Christine:

Das ist ganz unterschiedlich.

Geschichte hat mich seit jeher sehr interessiert und es macht mir großen Spaß historische Zusammenhänge etc. zu recherchieren.

Je tiefer ich seit meinem ersten Roman in die wechselvolle Geschichte Norwegens eintauchte mit ihren engen Bezügen zu Deutschland (auch und vor allem auf kulturellem und wissenschaftlichem Gebiet), desto mehr weitere spannende Themen entdeckte ich, die sich als historische Hintergründe anboten.

Bei meinem 2. Roman zum Beispiel wurde eine Nebenfigur aus meinem Debüt zu einer Protagonistin.

Ihre Geschichte und familären Hintergründe waren mir so spannend erschienen, dass ich ihr eine eigenes Buch widmen wollte.

Während des Schreibens am dritten Buch ("Das Geheimnis der Mittsommernacht") wurde mir klar, dass ich einen Aspekt der Geschichte nicht auserzählt haben würde am Ende... Da kam rasch das Bedürfnis auf diesen Strang im nächsten Buch weiter zu spinnen.

Die Idee für das aktuelle Buch, also über die Alkohol-Verbotszeit in Norwegen zu schreiben, war u.a. inspiriert durch die Frage einer Leserin zu einem früheren Roman: "Interresant fand ich in diesem Kapitel die Tatsache, dass man in Norwegen nicht so leicht an Alkohol ran kommt. Christine, weißt du, warum das so ist?"

 

Dani:

Rike & Johanne, die beiden Protagonistinnen aus deinem neuen Buch sind für die damalige Zeit überaus souveräne, starke & selbstbewusste Frauen.

Wenn du ihnen im realen Leben begegnen könntest, was würdest du den Beiden mit auf dem Weg geben wollen?

 

Christine:

Spannende Frage!

Ich denke, ich würde sie einfach nur ermutigen weiter ihrem Herzen und ihren Überzeugungen zu folgen, sich selber Fehler zu verzeihen und offen für neue Erfahrungen zu bleiben.

 

Dani:

In all deinen Norwegenromanen hast du dich für die Sicht der Frauen entschieden,

durch die der Leser die Welt entdecken kann.

Zufall oder bewusste Entscheidung?

 

Christine:

Eine der wenigen Vorgaben des Verlags war, dass Frauen als Protagonistinnnen auftreten, von daher war es kein Zufall. Mir als Frau fällt es darüber hinaus sicher leichter mich in eine andere Frau einzudenken und zu fühlen, als in einen Mann, wobei das schon mal eine sehr interessante Herausforderung wäre.

 

Dani:

In deinem aktuellen Buch "Das Geheimnis der Fjordinsel" erlernt Rike den Beruf einer Schlepperkapitänin, die gerade in den 80-iger Jahren eine Männerdomäne darstellte.

Wie kamst du zu dieser ungewöhnlichen Berufswahl?

 

Christine:

Warum soll sich eine Frau nicht für Maschinen, Technik und starke Motoren interessieren und begeistern?

Diese Frage habe ich mir immer schon gestellt, wenn dies als typische "Männerdomäne" hingestellt wurde und oft genug auch noch wird.

Da Rike an der Nordsee aufwächst und ihre engsten Bezugspersonen maritime Berufe ausüben, kam schnell die Idee, dass sie schon als Kind davon träumt Kapitänin zu werden. Weil sie sehr heimatverbunden ist und sich nicht gerne lange von ihrem Zuhause entfernt, lage es nahe, dass sie auf einem Schlepper im Hafengebiet arbeiten will.

 

Dani:

Deine Bücher erfreuen sich immer größerer Beliebtheit.

Vier deiner Romane wurden sogar ins Spanische übersetzt ("Im Land der weiten Fjorde", "Töchter des Nordlichts", "Insel der blauen Gletscher", "Das Geheimnis der Mittsommernacht"),

was ich sehr faszinierend finde.

Wie kam es dazu und warum nicht eine englische oder sogar norwegische Übersetzung?

 

Christine:

Bevor es bei dem spanischem Verlag, der meine ersten vier Bücher in Lizens erwarb und übersetzen ließ, zu einem Führungswechsel mit einer grundlegenden Neuorientierung der Programmausrichtung kam (vor ca. 2 Jahren), gab es ein enge Kooperation mit dem Lübbe-Verlag.

Es stellte sich heraus, dass  nicht nur die spanischen Leser, sondern vor allem die in Ländern wie Argentinien, Chile, Mexiko etc. Norwegen als exotisches Sehnsuchtsland sehr spannend fanden und sich mittels meiner Romane gern dorthin entführen ließen.

Teilweise hatte ich sogar den Eindruck, dass ich dort viel bekannter war als in Deutschland.

Leider hat sich - wie gesagt - bei dem spanischem Verlag die Programmleitung nun anders orientiert.

Es auf dem englischen Buchmarkt zu schaffen, ist - glaube ich  - ziemlich schwer, und dass die Norweger Romane, die in ihrer Heimat spielen, aus der Feder einer deutschen Autorin lesen würden, halte ich für eher unwahrscheinlich.

 

Dani:

Rückmeldungen zum Roman sind für Autoren sehr wichtig und geben gleichzeitig Bestätigung und Schaffenskraft für´s nächste Schreibprojekt.

Hast du schon einmal "Fanpost" bekommen?

Wenn ja, welche ist dir dabei besonders in Erinnerung geblieben?

 

Christine:

Fanpost in klassischer Briefform bekommt man als Autor heute sicher seltener als früher, ich habe aber durchaus schon einige Schreiben erhalten.

Sehr viele Rückmeldungen erhalte ich dagegen in Form von Kommentaren auf meiner Homepage oder auf Facebook oder als Emails.

Sehr anrührend finde ich dabei immer wieder, wenn Leser sich an ihre eigene Geschichte erinnert fühlen oder ich ihnen "aus der Seele spreche".

So fühlte sich eine Frau durch eines meiner Bücher ermutigt selbst nach ihren Wurzeln zu suchen und einem verschüttetem Familiengeheimnis auf den Grund zu gehen.

Toll sind auch Kommentare wie:

"Immer wenn ich ihre Bücher lese, ist es so, als wenn ich dabei wäre. Ich habe das Gefühl, ich kenne diese Orte genau, obwohl ich noch nie da war!"

"Das Land Norwegen hat mich durch ihre Bücher so in den Bann gezogen, dass ich dort auf jeden Fall auch einmal einen oder mehrere Urlaube verbringen möchte."

Und ganz frisch zum aktuellen Buch:

"Viele Male bin ich durch Pektum gefahren, war in Emden und in Greetsiel und natürlich auch auf dem Gallimarkt. Es ist schon eine Kunst, wenn ein Süddeutscher die Norddeutschen und ihre Gepflogenheiten so beschreiben kann, dass man das Gefühl hat in ein Stück Heimatgeschichte einzutauchen."

 

Dani:

Und natürlich für alle Leser die wichtigste Frage: Ist bereits ein neues Buch in Planung?

Was erwartet uns nächstes Jahr und wohin wird die Reise diesmal gehen?

Fotos auf deiner Webseite lassen erahnen, dass Estland eine große Rolle spielen könnte...

 

Christine:

Ein weiterer Norwegenroman ist momentan nicht geplant, ich habe dieses wundervolle Land (vorerst) "verlassen", um ein Anderes zu erkunden, das mich auch schon lange sehr reizt - nicht zuletzt, weil es auch dort historisch enge Verbindungen zu Deutschland gab: mein nächstes Buch wird auf der Vergangenheitsebene in Estland spielen.

 

Dani:

Vielen Dank für das wunderbare Interview & ich bin gespannt, welche Abenteuer & geheimnissevolle Geschichten wir nächstes Jahr von dir lesen dürfen.

 


Buchinfo:

 

Bildquelle: www.lesejury.de Klappentext: www.luebbe.de
Bildquelle: www.lesejury.de Klappentext: www.luebbe.de
Zwei außergewöhnliche Frauen und ein folgenschweres Vermächtnis …
Ostfriesland, 1980. Für die junge Rike bricht nach dem Tod ihres geliebten Großvaters eine Welt zusammen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihre Großmutter nicht vor langer Zeit gestorben ist – wie sie angenommen hatte –, sondern eines Tages plötzlich verschwand. Warum hat sie ihre Familie damals so überstürzt verlassen? Eine erste Spur führt Rike nach Norwegen, auf eine kleine Insel im Oslofjord, wo sie auf ein Geheimnis stößt, das zurückreicht in die Zwanzigerjahre – in die Zeit der Prohibition und die gefährliche Welt der Schmuggler …
Der neue große Norwegenroman der Erfolgsautorin: atmosphärisch, emotional und fesselnd erzählt!

Ihr seid neugierig auf weitere interessante Artikel über Norwegen, die Prohibition oder das Schmugglerdasein?

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Dann schaut unbedingt bei der Netzwerk Agentur Bookmark vorbei, informiert euch über den Tourplan und stöbert durch die anderen Beiträge der teilnehmenden Blogger.

Weitere Informationen zum Buch findet ihr auf der Verlagsseite von Bastei Lübbe.

Viel Spaß beim Lesen!


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Kommentare: 1
  • #1

    Andrea (Freitag, 06 September 2019 20:09)

    Hey Dani :)

    Ein spannendes Interview :) vor allem das mit der spanischen Übersetzung finde ich irgendwie faszinierend. Aber auch die Frage zu den Protagonistinnen mochte ich :)
    Das Buch wäre zwar eher nicht meins, aber das Interview hat sich wirklich gut gelesen und ein bisschen hat es meine Neugier doch geweckt.

    Liebe Grüße
    Andrea