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Interview mit Izabelle Jardin - "Bernsteintränen"

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Im Rahmen der Bloggeraktion zum Buch

 

"Bernsteintränen" von Izabelle Jardin

 

war ich wieder neugierig & habe der Autorin einige Fragen

zu ihrem Roman, dem Autorenleben und zukünftige Projekte gestellt.


Foto: Roman Brodel
Foto: Roman Brodel

Izabelle Jardin studierte Sozial- und Politikwissenschaften in Oldenburg und Braunschweig.

Sie lebt mit ihrer Familie in Norddeutschland.

 

Die letzten Jahre veröffentlichte sie zahlreiche Bücher, u.a. "Snow Angel" und "Remember".

Ihre Geschichten erobern regelmäßig die Ebook-Bestsellerlisten & haben eine große Fangemeinde.


Vielen lieben Dank an Izabelle Jardin für das Beantworten

meiner Fragen & den Einblick hinter die Schreibkulissen!

 

 

Dani von BuchstabenZauber:

Dein Roman "Bernsteintränen" ist erst kürzlich beim Ullstein Verlag erschienen.

Allerdings gibt es deinen Roman schon länger, denn er ist bereits 2015 bei "Tinte & Feder", einem Imprint von Amazon Publishing, verlegt worden.

Wie kam es dazu, dass deine Geschichte nun beim Ullstein Verlag untergekommen ist?

 

Izabelle Jardin:

Der Ullstein Verlag hat eine Printlizenz von Amazon Publishing erworben.

Das Ebook wird allerdings weiterhin über "Tinte & Feder" erhältlich sein. Die genauen Hintergründe der beiden Verlage sind mir nicht bekannt.

"Bernsteintränen" hat als Ebook extrem viele Leser gefunden, war allerdings bisher im stationären Buchhandel kaum präsent. Vieleicht ändert sich das ja jetzt ein bisschen.

 

Dani:

In "Bernsteintränen" reist der Leser mit Nicola ins heutige Polen.

Immer wieder lässt du dabei polnische Wörter oder Sätze in deine Texte einfließen.

Ich finde es immer wieder beeindruckend, wenn Autoren mit der Originalsprache ihres Handlungsortes jonglieren und so eine Atmosphäre schaffen, in dem der Leser noch intensiver eintauchen kann.

Wer hat dir geholfen die Wörter zu übersetzen?

Google & Co. oder hattest du Jemanden an der Hand, der dich dabei tatkräftig unterstützt hat?

Sprichst du vielleicht sogar selbst polnisch?

 

Izabelle Jardin:

Mein Polnisch ist miserabel.

Ich kann mal eben zwei Bier bestellen und halbwegs nach dem Weg fragen (lach).

Die Sprache gehört zu denjenigen, die besonders schwer zu lernen sind. Ich hatte Glück, denn der Brötchengeber meines Mannes hält weltweit etliche Standorte. So auch Einen in Polen. Es ergab sich die Gelegenheit, die wenigen verwendeten Sätze von einem seiner polnischen Kollegen übersetzen zu lassen.

 

Dani:

Deine bisherigen Bücher basieren alle auf wahren Hintergründen; Dinge bzw. Geschichten, die dich faszinieren und begeistern konnten, die du interessant und spannend fandst und dich nicht mehr losgelassen haben.

Was hat dich zu "Bernsteintränen" inspiriert?

 

Izabelle Jardin:

Auch "Bernsteintränen" basiert auf wahren Hintergründen.

Mein eigener familiärer Hintergrund bildet eine Schatzkiste aus Geschichten und Erzählungen, die ich immer und immer wieder gehört und abgespeichert habe und die genau betrachtet jahrzehntelang schon eine Form gesucht haben, um sie in einem modernen Roman zu erzählen. Nicht nur ein Flüchtlings-Einzelschicksal ohne Anbindung an unsere heutige Zeit, sondern eine Verquickung von Heute und Damals.

 

Den letzten Ausschlag dafür, genau dieses Buch zu genau diesem Zeitpunkt in der vorliegenden Weise zu erzählen, gab zufällig (oder aus irgendeiner unbestimmten Bestimmung :) ) das Youtube-Video eines polnischen Immobilienmaklers.

Ein alter, ziemlich verfallener Gutshof im Herzen des ehemaligen Ostpreußen. Anrührende Bilder! Und die Frage: Was ist hier wohl passiert? Und könnten sich nicht gerade hier Vergangenheit und Gegenwart begegnen?

Monatelang lag mein Schreibtisch dann voller Rechercheliteratur. Historische Fakten müssen exakt stimmen. Da überlasse ich nie etwas dem Zufall. Meine Rechercheliste ist endlos lang. Dutzende von Dokumentationen habe ich mir angesehen, Karten studiert, verschiedenste Historiker und zeitgenössische Literatur gelesen. Dabei entstand ein Hintergundwissen, das zu 90 Prozent nicht tatsächlich einfließen konnte, denn letztendlich ist es ein Liebesroman, der in unseren Tagen spielt, und kein pur historischer Roman. Aber ich hatte immerhin das gute Gefühl zu wissen, wovon ich schrieb.

Was noch fehlte, war ein Gespür für das Land.

Ich muss fühlen, riechen, sehen können, worüber ich schreibe, sonst bleibe ich nur an der Oberfläche.

Also reiste ich in das Land meiner Vorfahren und hatte das Gefühl nach Hause gekommen zu sein und endlich auch verstehen zu können, warum Eltern und Großeltern mir schon als Kind immer so traurig erschienen waren, wenn sie von ihrer verlorenen Heimat erzählten.

 

Ostpreußen galt den Millionen damals Vertriebener als Sehnsuchtsland.

Vielleicht gelten diese Empfindungen nur für Menschen, die ein gewisses Gespür für ihre eigenen Wurzeln haben, sofern diese ausgerechnet dort liegen.

Aber auch derjenige Polenreisende, der damit überhaupt nichts am Hut hat, wird sich wahrscheinlich zumindest dem Zauber der Landschaft nicht entziehen können. Denn es ist wahr, was mir immer erzählt wurde: Nirgends auf dieser Welt ist der Himmel so hoch, ist das Land so weit!

Viele, die damals gehen mussten, durften nie mehr zurückkehren. Was für ein Drama!

Ein solches Drama, wenigstens ein Einziges, in meinem Roman zu einem glücklichen Ende zu bringen, war mein Ziel.

 


Bilder: © Izabelle Jardin


 

Dani:

Das Schreiben bzw. das Wirken als Autor ist sehr zeitintensiv bis wir Leser das Vergnügen haben ein fertiges Buch in den Händen halten zu dürfen.

Wann begann deine Schreiblaufbahn?

Hast du schon immer Geschichten geschrieben oder trat deine Leidenschaft erst später zu Tage?

Ist dir dabei eine besondere Geschichte, ein Schreibversuch etc.in Erinnerung geblieben?

 

Izabelle Jardin:

Da hast du absolut recht!

Ich schreibe ja mit historischen Hintergund, was grundsätzlich viel Vorarbeit erfordert. Die Entwicklung der eigentlichen Geschichte ist dann aber schon über Jahre zunächst im Kopf erfolgt. Das eigentliche Niederschreiben ist am Ende kein Teufelswerk mehr und nur noch eine Sache von vielleicht einem halben Jahr.

Mein erster Roman erschien 2013.

Zuvor habe ich lediglich ab und zu Artikel für Fachzeitschriften geschrieben.

 

Dani:

Mittlerweile sind schon einige Bücher von dir erschienen.

Gibt es ein absolutes Herzensbuch, eine Geschichte, die dir besonders wichtig ist?

Wenn ja, was macht sie für dich so wertvoll?

 

Izabelle Jardin:

"Bernsteintränen" ist bisher immer mein absoluter Liebling gewesen.

Der Roman ist mir, ob seiner Thematik, sehr nah. So nah, dass es einige Stellen gibt, die ich bis heute nicht mit disziplinierter Stimme vorlesen kann.

 

Dani:

Wie ich herausgefunden habe, schreibst du gerade an einer neuen Trilogie? ;)

Der 1. Band soll bereits nächstes Jahr, voraussichtlich zur Leipziger Buchmesse 2020, erscheinen.

Darfst du schon Genaueres dazu verraten?

Was wird deine Leser erwarten?

 

Izabelle Jardin:

Das vergangene Jahr habe ich mit der Arbeit am 1. Band der neuen Trilogie verbracht.

Ein Buch, das in gewisser Weise sehr eng an das "Bernsteintränen"-Thema anknüpft. Wer weiß, vielleicht läuft es meinem Bernstein noch den RAng in meinem Herzen ab. :)

Die drei Bände erzählen die Geschichten dreier Frauengenerationen einer Familie imw eiten zeitlichen Bogen von 1930 bis ins Heute. Und wieder starten wir ganz weit im Osten. In Königsberg. Prall gefüllt mit Emotionen, Dramen, Tragödien, historischen Fakten und einer ganz großen Liebe, die meine Leser durch eine Gefühlsachterbahn schicken wird.

 

Dani:

Und die letzte Frage: Was wolltest du deinen Lesern schon immer einmal mitteilen?

 

Izabelle Jardin:

Meine Leser sind die Großartigsten überhaupt! :)

Wohin sie mir schon gefolgt sind, ist wirklich bemerkenswert und ich liebe sie dafür.

Für ihre Treue, ihre Loyalität, für die Tatsache, dass sie meinen Geschichten, meinen Figuren immer wieder ihr Herz öffnen und sie hereinlassen.

Dafür boin ich ihnen dankbar, denn das macht uns, obwohl wir uns meist gar nicht persönlich kennen, zu Gefährten in besonderem Sinne. Und genau das versüßt mir die Einsamkeit bei der Arbeit so sehr, dass ich es immer wieder tue, das Schreiben.

 

Dani:

Vielen lieben Dank Izabelle für die vielen Informationen, das Neugierigmachen auf dein Buch und die interessanten Einblicke, die das Schreiben überhaupt erst möglich machen.


Buchinfo:

 

Bildquelle: www.ullstein-buchverlage.de Klappentext: www.ullstein-buchverlage.de
Bildquelle: www.ullstein-buchverlage.de Klappentext: www.ullstein-buchverlage.de

Ein alter Gutshof und zwei junge Frauen, die ihr Glück in die eigenen Hände nehmen

Ostpreußen, 1945: In den Wirren der letzten Kriegstage flieht die zwanzigjährige Elisabeth vom Gut ihrer Eltern. Ob sie ihre Familie je wiedersehen wird, weiß sie nicht. Auch ihre große Liebe muss sie zurücklassen.

Berlin, 2005: Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr hatte sich Nicola eigentlich anders vorgestellt. Gerade erst hat sie sich von ihrem Freund getrennt, da schickt sie ihr Chef auf Dienstreise nach Polen. Nach einer Autopanne nimmt sie der Landarzt Marcin bei sich auf, der ganz in der Nähe des alten Gutshofes wohnt,
den Nicola für ihre Firma besichtigen soll. Marcin weckt in ihr völlig ungeahnte Gefühle, und auch das alte Haus lässt sie schon bald nicht mehr los. Sie taucht ein in die Geschichte seiner früheren Bewohner.


Ihr seid neugierig auf weitere interessante Artikel über den Beruf des Landarztes oder wollt mehr über alte Häuser und Ostpreußen erfahren?

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Dann schaut unbedingt bei der Netzwerk Agentur Bookmark vorbei, informiert euch über den Tourplan und stöbert durch die anderen Beiträge der teilnehmenden Blogger.

Weitere Informationen zum Buch findet ihr auf der Verlagsseite vom Ullstein Verlag.

Viel Spaß beim Lesen!


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