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"Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals" von Julie Heiland

Bildquelle: www.ullstein-buchverlage.de
Bildquelle: www.ullstein-buchverlage.de

Bewertung:  ★ ★ ★ ★

 

 

~ Band 1 der Reihe "Die Müggelsee-Saga"

~ Roman

~ 624 Seiten

~ Ullstein Verlag

~ ET 27.05.2022

~ ISBN 978-3548065595

~ Print: 11,99€

~ Ebook: 5,99€

 


Vor einigen Jahren habe ich bereits von Julie Heiland die "Bannwald"-Trilogie gelesen, eine Jugendbuchreihe aus dem Fantasybereich.

Trotz starker Charaktere empfand ich vor allem die Folgebände damals als unausgereift und schwächlich.

In die ersten Seiten von "Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals" bin ich dagegen super hineingekommen und man merkt, dass in den letzten Jahren eine deutliche Entwicklung im Schreibstil stattgefunden hat. Möglicherweise liegt dies auch an der Genreveränderung, dies kann ich zum aktuellen Zeitpunkt allerdings nicht beurteilen.

 

Julie Heiland schafft es gleich zu Beginn durch die vielen kleinen Anekdoten den Leser in die damalige Zeit zurückzuversetzen. Die ein oder andere Situation bzw. bestimmte Dinge erinnerten mich sogar noch an meine eigene Kindheit zum Ende der DDR-Zeit.

Viele Umstände und Abläufe haben anscheinend über viele Jahre hinweg in dem Regime überlebt, sich etabliert und sich nicht verändert.

Unabhängig von der Geschichte der Freundinnen selbst fand ich diese Erinnerungen wahnsinnig spannend, interessant und faszinierend und habe diese im Verlaufe des Buches immer wieder gerne verfolgt und aufgesogen. Mit Clara, Betty und Martha hat die Autorin drei völlig unterschiedliche Persönlichkeiten in die Geschichte eingebracht, die sich sowohl im Charakter, als auch mit ihrem Familienhintergrund und ihren Träumen gänzlich voneinander abheben.

Dies war einerseits interessant zu lesen, weil es tatsächlich alle Facetten zu jener Zeit abgedeckt hat, andererseits auch ein bisschen unglaubwürdig, weil wirklich jede Möglichkeit aufgegriffen wurde die DDR möglichst komplex aus allen Blickwinkeln widerzuspiegeln.

Das führte leider dazu, dass nicht alle Ereignisse historisch korrekt in die Geschichte eingeflochten wurden oder es zu Unstimmigkeiten in der Vita einzelner Figuren kam.

Insgesamt hat mich das Buch aber sehr gut unterhalten.

Ich habe mit den jungen Frauen mitgefiebert und mit ihren Entscheidungen gebangt.

Julie Heiland hat es geschafft dieses beklemmende Gefühl der ständigen Überwachung bzw. Beobachtung einzufangen, aber auch den Zeitgeist und die Hoffnungen, die diese Menschen zu dieser Zeit hatten.

Der 1. Teil der Dilogie endet mit dem Bau der Berliner Mauer.

Die Mädchen müssen sich entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen und in welchem Landesteil sie ihre Zukunft sehen.

Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Eine Entscheidung zwischen den eigenen Träumen, Freunden und Familie.

 

*Fazit*

Trotz einiger kleiner Logikfehler hat es Spaß gemacht mit Clara, Betty und Martha die Anfänge und die Lebensweise in der DDR näher kennenzulernen. Das Ende macht neugierig auf den weiteren Lebensweg der jungen Frauen und die Entwicklung ihrer Freundschaft.

 


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